Das Ohr

Anatomische Beziehungen vom Ohr beim Patienten in der Osteopathie.

Ohr-Osteopathie
Menschliches Ohr

Am Ohr unterscheiden wir drei Abschnitte : Das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr. Zum äußeren Ohr werden die Ohrmuschel und der äußere Gehörgang gerechnet.

Die Form und die Ohrgröße sind bei jedem Menschen verschieden.Die Farbe der Ohrmuschel lässt auf den Gesundheitszustand des Patienten schließen.

Ist Sie blass und blutarm, ist das Blut von schlechter Qualität und der Patient ist schwach und anämisch. Sind die Ohrmuscheln rot oder pink, deutet dies auf gutes Blut und einen guten Gesundheitszustand des Patienten hin.

Äußerer Gehörgang beim Ohr

Der Äußere Gehörgang erstreckt sich von der Ohrmuschel nach innen zum Trommelfell. Von Außen nach innen gesehen verläuft er nach oben, vorne, innen und leicht nach unten. Aufgrund dieser Richtungsänderungen sollte man bei einer Untersuchung Ohrmuschel erfassen und nach oben und nach vorne ziehen.

Der Gehörgang wird zum Teil aus Knochen und zum Teil aus Knorpel gebildet, wobei der Knorpel den äußeren Gehörgang auskleidet.

Ohrenschmalz

Das Ohrenschmalz dient als Gleitmittel und schützt diesen Bereich vor Fremdkörpern. Der Gehörgang dient dazu, die Schallwellen zum Trommelfell weiterzuleiten. Seine Blutversorgung stammt aus der Arteria auricularis posterior, der Arteria Temporalis superficialis und dem tiefen Ast der Arteria maxillaris interna.

Seine Innervation ist vornehmlich sensibel und stammt aus dem Ramus auriculotemporalis des fünften Hirnnerven und dem Ramus auricularis des Nervus pneumogastricus. Diese Nerven sind bei Nackenläsionen und Subluxation des Unterkiefers betroffen.

Eine Kontraktur der nackenmuskeln, wie im Fall einer Erkältung, verursacht besonders bei jungen Menschen häufig Ohrenschmerzen. Eine solche Läsion beeinträchtigt entweder die vasomotorische Versorgung des Gehörgangs oder aber direkt die sensiblen Nerven.Im Durchschnitt beruht die Störung oft auf eine vaskuläre Veränderung, die den Blutdruck ansteigen lässt und charakteristischerweise klopfende Schmerzen verursacht. Bei anderer Ursachen halten Ohrenschmerzen an.

Zum Austritt von Ohrenschmalz kommt es bei anämischen Kindern und Kindern mit schlechter körperlicher Verfassung. Einer Verhärtung des Ohrenschmalzes verursacht eine Hörminderung oder Hörstörung, da auf diese Weise die Vibration des Trommelfells eingeschränkt wird.

Paukenhöhle

Die Paukenhöhle ist in pathologischer Hinsicht von Bedeutung, da sie ziemlich häufig der Ort von Erkrankungen ist. Es handelt sich hier um eine unregelmäßig geformte Höhle des Schläfenbeins, welche das äußere Ohr mit dem Mittelohr verbindet. Sie kommuniziert mit den Mastzellen und dem Rachen. Aufgrund dieser Verbindungen können Erreger beziehungsweise Erkrankungen von den Mastoidzellen und dem Rachen zum Mittelohr wandern.

Das Trommelfell, welches die Paukenhöhle vom äußeren Ohr abtrennt, ist eine Membranstruktur, welche schräg in den Gehörgang eingelassen ist. Es ist scheibenförmig, und seine konvexe Seite zeigt direkt nach außen. Seine Funktion besteht darin, die Schallwellen zum Mittelohr und den Gehörknöchelchen mittels Vibrationen weiterzuleiten.Wenn es stark gespannt ist, nehmen die Vibrationen zu und ein Dröhnen im Ohr ist die Folge.

Ist es entspannt, werden die Schallwellen nicht normal weitergeleitet und es kommt zur teilweisen oder kompletten Taubheit. Ist der Luftdruck auf beiden Seiten der Membran unterschiedlich, wölbt sich das Membran zur Seite mit dem geringerem Druck, woraufhin ihre Funktion eingeschränkt wird.

Man kann das Trommelfell mit Hilfe eines Ohrenspiegels untersuchen. Ist es gesund schimmert es grau und hat eine glänzende Oberfläche. Der kurze Fortsatz des Hammers erscheint als weißlicher Punkt, während der Griff des Knochens eine Leiste bildet, die von diesem Punkt aus nach unten und hinten führt.

Ein zusammenziehen des trommelfells erzeugt der Muskel tensor tympani, indem es drn hammergriff nach unten zieht. Er wird über den fünften Hirnnerv über das

Ganglion opticum innerviert. Da der fünfte Hirnnerv Verbindungen mit der oberen Halswirbelsäule aufweist, kann es zu Funktionsstörungen im Bereich des Trommelfells kommen. Nackenläsionen können direkt oder indirekt auch für vaskuläre Störungen ( Arterien und Venen) oder Nervenstörungen des Trommelfells verantwortlich sein ( Hörstörung).

Innenohr-osteopathie
Quelle: Pixabay

Eustachische Röhre

Diese Röhre verbindet das mittelohr mit dem Nasopharynx. Ihre Funktion bestehtdarin, die Paukenhöhle zu belüften, um einen Druckausgleich zwischen beiden Seiten des Trommelfells zu ermöglichen. Sie geht über in den Nasopharynx.Bei einer Entzündung des Rachens, wie bei Masern, passiert es häufig, dass die Erkrankung entlang der Eustachschen Röhre ins Ohr gelangt und dort eine Mittelohrentzündung verursacht.Auch ein Verschluß der Röhre kann zur teilweisen Taubheit führen.

Das Ohr & die Gehörknöchelchen

Zu den Gehörknöchelchen des Ohrs zählen Malleus ( Hammer ), Stapes (Steigbügel ) und Inkus ( Amboss ). Sie bilden eine unregelmäßige Kette oder Linie von Hebelarmen, über welche die Schallwellen geleitet werden sollen. Sie bieten außerdem einen Ansatz für die Muskeln des Mittelohrs.

Erkrankungen des Mittelohrs, wie eine Mittelohrentzündung, betreffen diese Knochen und infolgedessen leiten sie die Schallwellen nur sehr schlecht und unterstützen die Muskeln der Paukenhöhle, den Muskulus tensor tympani und Muskulus Stapedius, nur ungenügend.

Innenohr

Das Innenohr besteht aus dem Vorhof, den Bogengängen, der Schnecke und dem häutigen Labyrinth. In diesem Teil des Ohrs befindet sich der Pars Petrosa des Schläfenbeins, die ziemlich gut geschützt ist vor Verletzungen. Die meisten Störungen in diesem Bereich werden durch äußere Ursachen wie Läsionen des Halswirbels verursacht, welche den Nerven und die Blutzufuhr zum Innenohr beeinträchtigen können.