Pionier Andrew Taylor Still (1828 – 1917)- Begründer der Osteopathie
Auch wenn die Osteopathie erst seit ca. 15 Jahren in Deutschland bekannt ist, so ist sie keine neue Erfindung.
Die Osteopathie existiert bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und begründet sich natürlich auf die Arbeit des amerikanischen Landarztes Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917).
Dr. Andrew Taylor Still, war amerikanischer Landarzt, der sich durch Naturbeobachtungen ein außergewöhnliches Anatomiewissen aneignete.
Ganzheitlichkeit in der Osteopathie
Dr.Taylor Still erkannte früh die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtungsweise und die gegenseitige Abhängigkeit im Zusammenwirken unterschiedlicher Systeme innerhalb des menschlichen Organismus.
In Ergänzung zur schulmedizinischen Betrachtungsweise begann er eine neuartige manuelle Behandlungsmethode zu entwickeln und in klinischer Praxis zu erproben.
Tragischer Verlust
Er verlor im Jahre 1864 auf tragische Weise drei Kinder nach einer Meningitis-Infektion und ein viertes Kind nach einer Lüngenentzündung, trotz bester medizinischer Versorgung.
“ Knochensetzen „
Er suchte nach einer besseren Medizin und ließ sich von vielen naturmedizinischen Anwendungen, wie z.B. dem “ Knochensetzen “ von Indianern zu dieser Zeit inspirieren.
Alles, was sich in der Praxis umsetzen ließ egal ob Mechanik, Elektrizität oder Spirituelles unter Einbeziehung der Anatomie wurde zum Wohle des Patienten in sein osteopathisches System integriert, der Rest wurde abgelehnt.
„Leben ist Bewegung & Struktur & Funktion hängen von einander ab“. Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Seele und Geist.
Säftelehre
Er ernannte die Osteopathie als eine Säfte-Lehre. Das Blut muss fließen, ist mit Sauerstoff beladen und muss in die kleinsten Zellen vordringen, um das Gewebe zu regenerieren.
Über die Manipulation eines Knochen (griechisch osteon) wurde die Ver- und Entsorgungen gesichert, der Selbstheilungsmechanismus konnte wieder greifen und das Leiden (griechisch pathos) wurde so positiv beeinflusst.
Nach Still war der Osteopath lediglich ein komplex denkender Mechaniker, folglich ist der osteopathisch tätige Therapeut niemals direkt für eine Heilung oder Regeneration verantwortlich, sondern Vermittler zwischen Patient und dem freiem Wirken der Schöpfung.
Pionier der Osteopathie Dr. Sutherland – Cranio – Sacral
Dr. Sutherland, einer der bekanntesten Schüler Stills, erweiterte die Osteopathie um den Craniosacralen Bereich.
Er entdeckte und erforschte die Beweglichkeit der Schädelknochen untereinander und die Verbindung zwischen Schädel und Kreuzbein über die Hirn- und Rückenmarkshäute und dessen Beziehung zueinander.
„Faculty ASO- 1899“ – Pioniere der Osteopathie
Pionier John Martin LittleJohn (1865–1947) – Osteopathie von innen
Littlejohn entwarf die Kernideen mit den Mitteln des rationalen Verstandes, d.h. kritisch bzw. wissenschaftlich zu überprüfen. Im Zuge dieser Arbeit erstellte Littlejohn für seine Zeit bahnbrechende Arbeiten in den Bereichen Biomechanik und Neurophysiologie.
Er legte dar, dass Osteopathie primär kein medizinisches Verfahren ist, sondern eine biologische Wissenschaft. Als Grundvoraussetzung galt für ihn die Anatomie in Verbindung mit der Physiologie.
Littlejohn entwickelt die heute als Allgemeine Osteopathischen Techniken (GOT = engl.: General Osteopathic Technics oder General Osteopathic Treatment) bekannten Verfahren und begründet damit den Integrationsgedanken innerhalb der Osteopathie.
Er verwies auf die Bedeutung von Rhythmus im Körper und den Unterschied zwischen hemmenden und bahnenden Techniken auf den Körper.